Die Tempiskapelle - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
Start: 24.01.2002
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Die Tempiskapelle

Die Tempiskapelle
zwischen Komotau und Görkau
(I. Mann in der Erzgebirgs-Zeitung, 1882, S. 15.)
Über die Entstehung der Tempiskapelle am obern Wege von Komotau nach Görkau erzählt die Sage.

In Rothenhaus war Herr Tempis Kastellan, der seine Arbeitsleute und Herrschaftsangehörige sehr hart und grausam behandelte.
Es geschah in Komotau in der Gastwirtschaft unter den Lauben "Zum blauen Maulaffen". Herr Tempis und Ratsherr Hoppedanz waren anwesend und sprachen dem alkoholischen Traubensaft kräftig zu. Der Wein könnte am Weinberg in Komotau gewachsen sein. Das Alaunbergwerk hatte zu der Zeit Hochkonjunktur. Neidvoll nahm Herr Tempis dies zur Kenntnis. Er wollte unweit von Udwitz auch nach Alaun graben lassen. Darüber kamen nun Tempis und Hopedanz in Streit. Letzendlich warf der Wirt den Herrn Tempis zur Wrtschaft hinaus.
Er machte sich nun auf seinem Rosse von Komotau auf den Weg nach Hause. Es war eine finstere, rabenschwarze Nacht, und dazu hatte er noch etwas zu viel von geistigen Getränken genossen. Anfangs ging sein Ross ganz gut, dann aber sauste es im rasenden Galopp dahin. In der Ferne bemerkte Herr Tempis ein Licht und glaubte schon bei Rothenhaus zu sein. Da auf einmal fing sein Pferd an zu sinken, und je weiter er ritt, desto tiefer sank es. Trotz aller seiner und seines Pferdes Anstrengung gelang es nicht, aus diesem Moraste herauszukommen. Herr Tempis sah schon seine letzte Stunde gekommen, da eine Rettung hier nicht möglich war. In diesem qualvollen und entsetzlichen Augenblicke tat er das Gelübde, im Falle er gerettet werde, eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes an dieser Stelle zu erbauen. Er trieb jetzt sein Pferd noch einmal an. Dieses bot seine letzten Kräfte auf und siehe, Ross und Reiter waren gerettet. Herr Tempis erfüllte nun auch gewissenhaft sein Gelübde.






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